Krankenhaus-Casting kann an es inzwischen nennen: Zu Zeiten am Wochenende oder Abends besuchen Pärchen das Krankenhaus. Dort begutachten sie den Kreißsaal. Sie nehmen das Personal unter die Lupe. Wie viele Hebammen haben sie ständig im Einsatz? Wie viele Geburten haben sie schon betreut? Ist das WLAN livestream-fähig? Wie viele Wannen können Schwangere nutzen? Sind noch Plätze frei? Wo können wir unsere Geburt anmelden? Können wir uns einen Platz sichern?
In Bonn etwa boten oder bieten viele Krankenhäuser an, sich vor anzumelden. Hat man sich für ein Krankenhaus entschieden, trägt man schonmal seine Daten in einer Hebammensprechstunde ein, damit dies “im Fall der Fälle” nicht mehr mit.
Kürzlich teilte uns jemand mit, dass man im Bonner Marien-Hospital dieses Vorgehen wieder abgeschafft habe. Wer kommt, wird für gewöhnlich genommen. Denn offenbar nutzten viele Paare die Möglichkeit, sich in mehreren Bonner Krankenhäusern zu registrieren, und dann spontan zu entscheiden, welches sie nehmen.
Das führte dazu, dass die Krankenhausverwaltungen angelegte Akten zu vernichten. Das würde dann insgesamt mehr Zeit kosten als die drei Minuten, die es dauern würde, den Bogen vor Ort auszufüllen.
Sind Krankenhaus-Reservierungen nötig?
Anmelden ist also nicht zwingend nötig. Wer sich nicht anmeldet, muss aber dann in der Geburtsphase über Probleme in der Schwangerschaft berichten. Auch der Mutterpass wird dann gescannt.
Will man sich also dem Stress nicht aussetzen oder gab es in der Schwangerschaft Komplikationen, so schadet es sicher nicht, eine Akte anlegen zu lassen. Ein Muss ist es nicht, denn ob man wirklich all das bekommt, was man sich für die Geburt wünscht, hängt immer vom Moment ab.