2,4 Millionen Farben kann das menschliche Auge gemeinhin unterscheiden. Frauen wahrscheinlich sogar ein paar mehr, weiß die Wissenschaft. Für Verwandte eines Neugeborenen gibt es hingegen nur zwei Farben: Rosa und Hellblau.
Dabei ist es auch egal, ob sie das Geschlecht des Kleinen wissen. Bewusst vermieden wir es bis zum Ende zu sagen, ob es ein Junge oder Mädchen wird. Immer verzweifelter waren die Fragen. Man wollte uns ja was schenken, zum Beispiel eine bestickte Windelbox.
Auch wenn ich bis jetzt nicht weiß, welchen Vorteil eine bestickte Windelbox mit sich bringt im Vergleich zu einer oder keiner – und ich die Frage auch nicht beantworten weiß, ob sich ein potentielles Zweitgeborenes, dessen Windeln aus der Box mit dem Namen des Erstgeborenen kommen, gestört fühlt – so sorgte unsere Antwort: “Dann schenkt uns doch eine Windelbox in grün oder gelb” oft für ein “Ach ja, das geht ja auch”.
Übrigens: Trotz eines Verweises auf dieses mit menschlichem Auge wahrnehmbaren Farbspektrums gibt es aktuell auf unserer Wäscheleine Kleidungsstücke in exakt zwei Farben: Hellblau und Rosa. Denn auch das Nicht-Wissen des Geschlechts hielt manche nicht ab, ins Blaue hinein rosafarbende Stücke zu kaufen. Weil sie im Blut hatten, dass es ein Mädchen wird.
Immerhin können wir, falls der Kleine dann, wenn er groß genug ist, sich für Kinderfotos zu interessieren, zu ihm sagen: Dass du als Baby rosa Shirts getragen hast, dass hat Person X zu verantworten.